Taschenbuch, 20,00 Euro, 15. November 2022, 176 Seiten, Riva, ISBN 978-3742321909
Mein Papa ist seit einigen Jahren an Demenz erkrankt. Daher sind meine Mama und ich erprobt im Umgang mit der Krankheit. Und deshalb waren wir auch gespannt auf die Vorschläge aus der Wohlfühlküche bei Demenz. Der Beginn der Lektüre lastete schwer auf uns. Bei den Grundlagen und der Theorie zum Thema merkt man doch wieder, dass man sich nur schlecht mit der Krankheit abfinden kann. Deshalb gehen einem diese Kapitel auch etwas an die Nieren. Aber man lernt nie aus, daher gehören sie dazu. Interessant wurde es dann bei Omas Küche. Das Pilzrisotto wurde von Papa, Mama und mir für gut befunden. Krautwickel und Hühnerfrikassee stehen sowieso gelegentlich auf dem Speiseplan. Für den vegetarischen Gemüsegulasch oder die Kartoffel-Rübchen-Puffer konnten wir meinen Papa nicht begeistern. Er bevorzugt Fleisch. Bei den mediterranen Rezepten merkte er zwar auf, fand aber kein Gefallen an den Kompositionen. Selbst habe ich mich vom Lachsfilet mit Spinatsalat inspirieren lassen, sehr lecker. Das Fingerfood überblätterten wir, dazu passten die Kochanlässe nicht. Gut kam der Fruchtsalat mit Frischkäsecreme aus dem süßen Kapitel an, seitdem isst mein Papa jeden Morgen etwas Obst zum Frühstück. Auch Smoothies sind teilweise akzeptiert, die u. a. im Frühstückskapitel vorgestellt werden. Selbstgebackenes Brot kam gerade letzte Woche wieder auf den Tisch. An Schluckstörungen leidet mein Papa (noch) nicht, daher übersprangen wir auch dieses Kapitel. Er kochte überall gerne mit, was ihm einerseits Spaß machte, ihn andererseits aber auch angenehm anstrengte. Gut gefielen uns auch die Erklärung vor jedem Kapitel, was es mit dem jeweiligen Schwerpunkt in Verbindung mit Demenz auf sich hatte.
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