Vor einigen Tagen hatte ich die Chance, Regensburg für 24 Stunden zu besuchen. Ich freute mich richtig, weil Regensburg auf meiner Wunschliste recht weit oben stand. In Kleinkindtagen hatte ich die Stadt zuletzt besucht und leider keinerlei Erinnerung mehr an sie. Mein Bauchgefühl sagte mir bereits im Voraus, dass die Zeit nicht reichen würde, um die Stadt ausführlich kennenzulernen.
Daten und Fakten zur Stadt und ihrer Geschichte
Dank der Regensburg Tourismus GmbH durfte ich an einer der regelmäßigen Stadtführungen teilnehmen. Diese finden Montag bis Freitag um 10.30 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag um 10.30 und 14.30 Uhr statt. Tickets gibt es in der Tourismusinformation im Alten Rathaus ab 5 Euro, dort ist auch der Treffpunkt. Unsere Gruppe war klein, die Teilnehmer alle sehr aufmerksam und daher hatte der Führer auch sehr viel Spaß am Erklären. Mein kleiner Hund Momo wurde manchmal etwas ungeduldig, weil es nicht recht voran ging. Selbst eine Dame mit Krücken konnte bequem mitlaufen, es gab keine größeren Barrieren auf der Tour, höchstens mal enge Gässchen oder Toreingänge. Vom Führer erfuhren wir also, dass Regensburg die erste Hauptstadt Bayerns war. Heute zählt die Stadt fast 150.000 Einwohner und 30.000 Studenten in den drei Hochschulen. Seit 2006 gehören Altstadt mit Stadtamhof zum UNESCO-Welterbe. Regensburg wurde im Zweiten Weltkrieg weitestgehend von Bomben verschont, weil durch Thurn und Taxis Verbindungen zum Britischen Königshaus bestanden. Zudem stehen dort unzählige Patriziertürme, was die Metropole an der Donau zur „nördlichsten Stadt Italiens“ macht. Den Namen hat sie allerdings von einem der Nebenflüsse der Donau, dem Fluss Regen. Wichtige Punkte in der Geschichte sind auch der Immerwährende Reichstag, das Judentum und der Bischofssitz.
Sehenswürdigkeiten während und abseits der Stadtführung
Regensburg bietet über 1.500 denkmalgeschützte Gebäude, 984 davon im historischen Kern des UNESCO-Weltkulturerbes. Neben zahlreichen Theatern und Museen gibt es noch mehrere Gedenkstätten. Doch die wahren Stars sind die alten Gebäude mit geschichtlichem Hintergrund. Darunter sind die Steinerne Brücke über die Donau (auf der anderen Seite hat man einen tollen Blick auf das Stadtpanorama), das Alte Rathaus mit Reichssaal, die Herzogspfalz am Alten Kornmarkt, der Bischofshof mit Porta praetoria, das gotische Ostentor, die Historische Wurstkuchl, den Salzstadel, das Haus an der Heuport, das Goldene Kreuz am Haidplatz, das Goliathhaus, der Goldene Turm, das Schloss St. Emmeram bzw. Thurn und Taxis, der Dom St. Peter, die Schottenkirche, die Dreieinigkeitskirche sowie mehrere bemerkenswerte Parks. Im November und Dezember locken Christkindlmarkt sowie weitere Weihnachtsmärkte, Anfang Mai und Ende August das Volksfest Regensburger Dult, alle zwei Jahre im Sommer das Bürgerfest und am zweiten Juliwochenende das Regensburger Spectaculum (Mittelaltermarkt).
Wirtschaft und Arbeitgeber mit Tourismus und Restaurant-Empfehlungen
Als Hauptstadt Bayerns war Regensburg auf dem wirtschaftlichen Höhepunkt. Dann begann der Absturz. Laut unserem Führer wollte vor 40 Jahren niemand in Regensburg wohnen, dort war der Hund begraben. Doch dann besann man sich auf die Schönheit der Stadt, erste Straßenzüge wurden saniert. Große Firmen siedelten sich im Umkreis an, wie BMW, Siemens, Infineon oder Osram. Heute steht Regensburg im Zukunftsatlas Deutschland jährlich in den TOP 10 und ist als Wohnadresse stark nachgefragt. Auch der Tourismus spielt mittlerweile eine wichtige Rolle. Er bringt jährlich fast 600.000 Menschen in die Stadt, seit Mitte der 90er-Jahre mit steigender Tendenz. Die Touristen shoppen, übernachten, essen und trinken. Dadurch hat sich eine kulinarische Kultur mit renommierten oder auch skurrilen Restaurants gebildet. Das Kneitinger, in den Brauereigasthof wurde ich ebenfalls von Regensburg Tourismus eingeladen, steht dabei für preiswerte, leckere, einheimische Küche. Am Abend trafen sich dort die Regensburger zu diversen Stammtischen und sorgten für wohlige, heimelige Stimmung. Momo durfte es sogar auf der rustikalen Holzbank bequem machen. Andere Restaurants bestechen durch ihr Ambiente, z.B. in tollen Kreuzgewölben, oder ihr Angebot, wie hausgemachte Pasta, französische Spezialitäten, Dampfnudeln oder mittelalterliches Flair bei Flammkuchen.
Shopping und Bummeln im UNESCO-Weltkulturerbe
Auch für Hunde wurde etwas Besonderes geboten. Zookies ist ein kleiner Laden mitten in der Stadt, der hauptsächlich vegetarische, selbstgemachte Hundekekse und Kaustangen verkauft. Es gibt aber auch allerlei Accessoires. Selbst meine Regensburger Freunde kannten das Geschäft nicht, Momo fährt aber total auf die Leckerlis ab. Natürlich durfte auch ein Besuch im „Showroom“ von Händlmaier nicht fehlen. Hier sind Hunde allerdings nicht erwünscht, der einzige Laden in Regensburg, wo mir dieses Verbot begegnete. Allerdings gibt es vor dem Laden Möglichkeiten, die Leine zu befestigen. Durch das Schaufenster hat der geliebte Vierbeiner dann immer freien Blick auf Herrchen und Frauchen. Ich habe dieses Jahr in München erstmals ganz klassisch ein Weißwurstfrühstück inklusive süßem Senf genossen. Zuvor traute ich mich immer nur an Fruchtsenfe in Kombination mit Käse, doch seitdem konnte ich auch der Marke aus Regensburg etwas abgewinnen. Im Café Prinzess, der Wiege Regensburger Pralinenkunst, wanderte noch ein Christstollen in meine Einkaufstasche. Nahe der Steinernen Brücke deckte ich mich in der Strudelei mit Mohn-, Apfel-Rosmarin- und Nussstrudel ein. Bei Schmidt Lebkuchen am Dom gab es die ersten Weihnachtsleckereien für dieses Jahr. Ein weiteres Mitbringsel wurde eine Leuchtkerze mit dem Stadtpanorama von Regensburg. Momo war in allen Geschäften herzlich willkommen und liebte das Bummeln durch die Straßen und Gässchen. Ständig gab es für ihn etwas Neues zu entdecken.
Barrierefreiheit und Hunde in der Stadt
Momo im Hotel
Wie gesagt, Regensburg scheint eine sehr hundefreundliche Stadt zu sein. Ich hatte meine Hundekottüten in der Handtasche dabei und konnte sie in den vielen Mülleimern mühelos entsorgen. In fünf Stunden Stadterkundung passiert nunmal ein Malheur. Bezüglich Barrierefreiheit wurde ich in der Tourismusinformation bestens mit Material versorgt. Es gibt von der Stadt eine eigene Broschüre, „Barrierefrei durch Regensburg“, die ausführlich über die Zugangsmöglichkeiten aller Institutionen informiert. Dazu gehören Schifffahrt, Sehenswürdigkeiten, Museen, Ausflugsziele, Kirchen, Theater, Veranstaltungsräume, Büchereien, Kinos, Sportstätten, Parks, Märkte, Toiletten, Unterkünfte, Restaurants, Läden und Einkaufszentren, Ämter, Behörden, Krankenhäuser, Apotheken, Banken, Schulen, Parkhäuser sowie Öffentliche Verkehrsmittel. In einem Stadtplan wird farblich dargestellt, welche Straßen und Gassen gut oder weniger gut begeh- bzw. durchrollbar sind.
VG Wort
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Werner (Mittwoch, 26 Oktober 2016 17:36)
fotoreise mag ich. es scheint mir,dass ich selbst die gemacht habe!