Anfang Mai fuhr ich auf Einladung der Reisehummel mit meiner Mama zwei Nächte in das kleine Örtchen Oberhof im Thüringer Wald. Da es viel zu entdecken gab, habe ich die Zusammenfassung aufgeteilt. Heute lesen Sie Teil 3. Teil 1 finden Sie hier, Teil 2 hier.
You made my day Pfannkuchen zur Abreise
Auch den Abreisetag begannen wir mit einem ausführlichen Frühstück. Die Auswahl war ähnlich dem Vortag. Allerdings hatte ich beim Käse etwas Pech, denn die Platte war komplett leer geräubert. Eine Gruppe war am Vorabend angereist, die nun das Buffet plünderte. Doch als ich meine zweite Runde machte, wurde bereits aufgefüllt. Mir war an diesem Morgen nach einem Eierpfannkuchen frisch von der eigens eingerichteten Station. Ich musste auf die Zubereitung nicht warten, bekam den Teller direkt an den Tisch gebracht. Die Gestaltung des Pfannkuchens überraschte positiv und brachte mich zum Lächeln. Denn die Köchin hatte ihn mit einem Gesicht aus Schokolade, Sternfrucht und Apfelmus verziert. Das war sehr nett anzuschauen und ließ mich denken: „You made my day!“.
Packen und Auschecken mag niemand gerne
Vom Frühstück ging es nochmal kurz zurück ins Zimmer, um unsere Sachen zusammenzupacken. Wir verstauten die Koffer im Auto und liefen zur Rezeption. Dort wurden wir freundlich empfangen und beim Auschecken gefragt, ob alles in Ordnung gewesen sei. Wir reklamierten die bereits angesprochenen Punkte, die auch alle von der Rezeptionistin aufgeschrieben wurden. Sie wollte gleich die Kollegen entsprechend informieren, damit die Mängel umgehend beseitigt werden konnten. Meine Mama beglich unsere Rechnung, die aus den beiden Massagen bestand. Dann plauderten wir noch einen Moment über Oberhof und die Umgebung.
Skisport Halle, Kerzen, Glas, Klamotten und Wanderung in einem
Wir ließen das Auto noch stehen und marschierten gen Biathlonzentrum bzw. Rodelbahn. Wir hielten uns an die Hauptstraße, ein breiter Gehweg führte uns stetig bergauf. Die komplette Straße war von Ferienwohnungen gesäumt, es gab praktisch kein Haus ohne Schild. An den Parkplätzen schauten wir uns die Tarife an und stellten fest, dass man hier schon fortschrittlich per Handy zahlen konnte. Am Biathlonzentrum angekommen, ahnten wir aufgrund des leeren Parkplatzes, dass nicht viel los sein konnte. Wir zahlten dennoch den Eintritt von einem Euro für die Besucherterrasse und begaben uns dann ins kühle Innere. So ganz ohne Jacke und direkt aus dem sonnigen Wetter war es doch empfindlich frisch in der DKB-Skisport-Halle. Zwei Personen zogen ihre Runden auf Langlaufskiern. Wir waren überrascht von der Größe des Gebäudes. Die Skiläufer waren eine ganze Zeit lang verschwunden, bevor sie nach einer Runde wieder auftauchten. Eine Tafel informierte die Besucher, dass man hier auf 10.000 qm einen fast zwei Kilometer langen Rundkurs absolvieren kann. Der Eintritt dafür beträgt 15 Euro für eine Stunde, 22 Euro für zwei Stunden usw. Meine Mama hätte sich gerne mal am Schießen versucht, aber das war leider nicht möglich. Auch die Bobbahn nebenan war nicht besetzt, ich hätte mich gerne mal den Kanal hinuntergestürzt.
Von der Skisport-Halle liefen wir zurück ins Ort und machten uns auf die Suche nach den Schildern zum historischen Sportstätten-Wanderweg. Über diesen hatten wir in der Broschüre gelesen und wollten uns nun die alten Sprungschanzen und Bobbahnen anschauen. Alle Stationen machten wir nicht durch, dennoch schauten wir uns die Wadeberg Jugendschanze, den Gedenkstein Wintersportverband, die Hindenburg-/Thüringenschanze und den Start der Wadebergbobbahn genauer an. Es ist schon beeindruckend, vor oder auf einer Skisprungschanze zu stehen. Es wird dann erst so richtig klar, mit welchem Mut die Athleten sich gen Tal begeben. Besonders waren aber auch die alten Holzkonstruktionen anzuschauen. Unterwegs stießen wir dann auch auf Hinweisschilder zum Kinderwagenwanderweg. Um Oberhof gibt es zwei barrierefreie Wanderwege, die eben mit dem Kinderwagen passiert werden können. Letztlich landet man meistens wieder auf dem angrenzenden Rennsteig und hat somit unendliche Möglichkeiten, das Wandergebiet Oberhof zu erkunden.
Wir begaben uns aber nochmal ins Zentrum des Örtchens und besuchten drei Geschäfte. Zuerst schauten wir kurz bei einem Atelier für Wachskunst vorbei. Die Auswahl war erstaunlich, man konnte Kerzen in jeder Farbe bekommen. Dennoch fanden wir nichts nach unserem Geschmack. Dann lockte uns ein Schild für einen Räumungsverkauf in einen Modeladen. Ich probierte zwar einige Teile an, wurde aber nicht fündig. Meine Mama hatte mehr Glück und legte sich zwei topchice Markenjeans zu. Unseren letzten Stopp legten wir in der Glashütte ein. Wir beobachteten etwas den Glasbläser, schauten uns im Laden um und staunten über die teilweise ausgefallenen Stücke. Meine Mama überlegte den Kauf von hübschen Likörgläsern, deren Stile verdreht waren, entschied sich dann aber doch dagegen. Dafür schlug ich beim Glasschmuck zu und kaufte mir fünf Ringe in auffälligen Farben mit eingearbeiteten Silberflocken. Zugegeben, ich trage gerne und viel Schmuck, je präsenter, desto besser. Von daher passten die Ringe gut zu mir. Und dann hüpfte ein Frosch aus Glas noch in meine Einkaufstasche. Er hängt heute kopfüber von meinem Regal im Wohnzimmer herunter und erinnert mich immer an diesen Ausflug.
Rückreise ohne weitere Hindernisse
Nun war es aber Zeit für die Rückkehr zum Auto und die Rückreise gen Heimat. Gegen 13 Uhr verließen wir somit den Hotelparkplatz Richtung Autobahn. In Ohrdruf wollte ich mir noch das kleine Schlösschen anschauen, welches wir am Tag zuvor aus der Ferne gesehen hatten. Doch leider war es in Privatbesitz und unter der Woche geschlossen. Am Wochenende gibt es dort wohl ein Café. Nach einem Tankstopp, bei dem wir noch je einen Apfel aus dem Hotel vernaschten, erreichten wir dann die Autobahn. Diesmal ging es fast staufrei gen Westen und wir kamen kurz nach 16 Uhr bei meinen Eltern zu Hause an. Da wir keinen Stopp für ein Mittagessen eingelegt hatten, besorgten wir uns jetzt ein leckeres Stück Kuchen und setzten uns mit meinem Papa zusammen, um ihm von unserer kleinen Reise zu berichten.
VG Wort
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