Markt des guten Geschmacks - die Slow Food Messe in Stuttgart

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Ein alter Spruch, aber für die Slow Food Messe in Stuttgart Anfang April passte die Aussage zumindest in kulinarischer Hinsicht. Denn über ein Viertel der Stände stammte aus Italien oder verkaufte italienische Produkte. Auch Frankreich oder Spanien waren mit Leckereien vertreten.

Im Rahmen der Frühjahrsmessen Stuttgart fand auch dieses Jahr wieder der "Markt des guten Geschmacks - die Slow Food Messe" statt. Ich hatte davor noch nie von der Veranstaltung gehört, war eher zufällig während der CMT 2016 im Januar drüber gefallen. Daher überraschten mich auch die Besucherzahlen, ca. 95.000 Menschen besuchten die Hallen in den vier Tagen. Meine Unwissenheit könnte aber auch daran gelegen haben, dass die Slow Food Messe zusammen mit anderen Messen abgehalten wird und nur zwei Hallen belegt. Parallel kann man Kreatives erkunden, fair gehandelte Produkte erwerben oder in die glitzernde Welt der Edelsteine eintauchen.

Slow Food ist in aller Munde. Doch was bedeutet es eigentlich? Laut dem Verein Slow Food Deutschland e.V. zählen Erzeugnisse dazu, die „frei von gentechnisch veränderten Rohstoffen, frei von Aromastoffen und bis auf ganz wenige Ausnahmen frei von Zusatzstoffen sowie umwelt- und ressourcenschonend hergestellt“ sind. Ebenso achtet die aus Italien stammende Bewegung auf kurze Transportwege, also am besten die direkte Vermarktung zwischen Produzent und Konsument.

Bei meinem Besuch war ich erstmal vom Andrang erschlagen. Man hatte selbst am Freitag Vormittag kaum eine Chance, manche Stände anzusteuern. Und die Messebesucher schleppten taschenweise die leckersten Lebensmittel durch die Gänge. Käse, Wurst, Brot, Süßes, Nudeln, Mehl, Bier, Wein und und und. Trotz bester Vorsätze wurde auch mir bald der Arm lahm, denn bei einigen Leckereien konnte ich dann auch nicht mehr widerstehen. So landeten in meinen Taschen ein auf Kakaobohnen gelagertes Craft Beer, Albbüffel-Mozzarella und -Käse, Ziegenkäse mit Pistazien, Schafskäse von der Alb, Spätzlesmehl und Spätzlesshaker, französischer Comté usw. Wie gesagt, in diesem Fall musste ich nur eine Stunde mit der Bahn fahren, um international schlemmen zu können. Denn es gab auch viele Kostproben oder Stände, die fertig zubereitete Gerichte anboten.

Nach vier Stunden Erkundungstour war ich vollkommen fertig. Natürlich hatte ich auch nochmal kurz bei den Edelsteinen und den kreativen Köpfen vorbeigeschaut. Aber mir war klar, dass ich nächstes Jahr wiederkommen würde. Die nächste Slow Food Messe findet vom 20. bis 23. April 2017 in der Messe Stuttgart statt. Also am besten gleich vormerken und auch mal vorbeischauen!

VG Wort