Es rattert heftig und die Augen haben große Mühe, immer wieder zwischen diffusem Lampenlicht und Dunkelheit hin und her zu springen. Die Stimmung in den Loren ist bestens. Denn alle freuen sich
auf den Besuch des kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkts unter der Erde im „Tiefen Stollen“ in Aalen.
Zufällige Entdeckung unter Tage
Ich wohne mit Unterbrechungen seit 15 Jahren in Aalen im Ostalbkreis. Die 65.000 Einwohner Stadt bietet einen Weihnachtsmarkt auf dem Spritzenhausplatz in der Stadtmitte. Doch erst dieses Jahr
erfuhr ich durch Zufall von einem weiteren Weihnachtsmarkt im alten Besucherbergwerk „Tiefer Stollen“. Als „normaler“ Besucher unter Tage war ich bereits vor vier Jahren mit der kleinen
Bimmelbahn in die Tiefen der Erde gefahren. Doch einen Weihnachtsmarkt stellte ich mir dort als sehr besonders vor.
Verbringen Sie das zweite Adventswochenende in einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Region
Für den Freitagabend hatten sich meine Freundin und ich kurzfristig zu einem Besuch verabredet. Samstag und Sonntag wollte ich sportlich unterwegs sein. Der Weihnachtsmarkt fand aber nur an
diesem Wochenende Anfang Dezember statt, dem zweiten Adventswochenende wie jedes Jahr. Und er wurde als eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Region ausgewiesen. Doch selbst meine
Freundin, eingesessene Aalenerin, kannte ihn nicht.
Planen Sie etwas Zeit für die Anreise ein – Parkplätze besser schon in Wasseralfingen anfahren
Umso größer war dann unsere Überraschung, als es bei der Parkplatzsuche schon eng wurde. Ganz hinten auf dem angrenzenden Sportplatz wurden wir erst fündig. Am Samstag und Sonntag sollte es noch kniffliger werden, mein Kumpel war dann dort und berichtete von Engpässen. Doch die Organisation des Weihnachtsmarkts war wirklich vorbildlich, denn wir warteten nicht länger als eine halbe Stunde, um in den Stollen zu kommen.
Mit Helmpflicht auf den Weihnachtsmarkt – für drei Euro in das Besucherbergwerk
Anfangs schauten wir uns die Stände über Tage an, dort gab es vor allem leckere kalte und heiße Getränke sowie verführerische Leckereien. Diese hoben wir uns aber für später auf. Denn zuerst
stellten wir uns in die Schlange an der Kasse. Für drei Euro bekamen wir dann einen weißen Helm und wurden mit der kleinen Bahn in das Besucherbergwerk gefahren.
Auswahl an Ständen überraschte – milde Temperaturen in der Grube
Unter Tage warteten eine festliche Dekoration und eine bunte Vielfalt von ausgesuchten Verkaufsständen auf uns. Wir waren überrascht, wie viele Kunsthandwerker sind hier unten versammelt hatten.
Bei konstanten elf Grad Celsius war der Aufenthalt sogar erträglich. Und es gab so viel zu sehen, dass man eine gute Stunde beschäftigt war. Wir genossen die Atmosphäre wirklich sehr und ich
verliebte mich richtig in den kleinen Weihnachtsmarkt.
Glühwein, Glühmost oder Glühbier – über Tage locken Leckereien
Zurück im Freien genehmigten wir uns dann noch Glühwein, Dinnede und andere Spezialitäten. So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Übrigens sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass unter
Tage keine Toiletten existieren. Bereiten Sie sich auf Ihren Besuch also entsprechend vor. Und wenn Sie dem Parkplatzproblem aus dem Weg gehen wollen, können Sie auch mit den kostenlosen
Pendelbussen von Wasseralfingen aus zum „Tiefen Stollen“ fahren. Gehbehinderten Menschen empfehle ich den Besuch nur eingeschränkt. Für Rollstühle oder Rollatoren wäre doch zu wenig Platz und
auch kaum Transportmöglichkeit auf den Loren. Sollten Sie mit Stock oder Krücken unterwegs sein, müssen Sie lediglich aufpassen, dass Sie im Getümmel nicht die Balance verlieren.
Weitere Informationen und Termine für die nächsten Jahre für einen Besuch finden Sie unter Wasseralfingen oder Tiefer Stollen. Viel Spaß und schöne Weihnachtszeit!
VG Wort
Kommentar schreiben