Im Sommer 2015 war ich mit meinem Papa im Osten Deutschlands per Reisemobil unterwegs. Natürlich besuchten wir auf unserer Rundreise auch einige Märkte. Und wenn man so im Süden von Berlin on Tour ist, laufen einem zwangsläufig irgendwann eingemachte Gurken über den Weg. Nachdem ich mich durch diverse Angebote probiert hatte, fielen mir die günstigen Preise für Einmachgurken an den Gemüseständen auf. Mein Entdeckergeist zum Selbstmachen war geweckt.
Kindheitserinnerungen werden wach mit Einmachgurken
Früher hatten meine Eltern Einmachgurken im Garten und wenn Erntezeit war, kamen jede Menge Gläser zusammen. Als Kind fand ich das aber eher lästig als lustig. Das Resultat war allerdings immer sehr lecker. Jetzt, mit Mitte dreißig, macht man sich eher mal Gedanken über die Herkunft und die Kosten einiger Lebensmittel. Und deshalb kam ich plötzlich beim Anblick der zahlreichen Einmachgurken auf dem Markt auch auf die Idee, das mal selbst auszuprobieren.
Gurken einkaufen in Magdeburg - Inspiration durch Spreewald und Markt
In Magdeburg kaufte ich schließlich für 1,50 EUR pro Kilo Gurken ein. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Gurken ich benötigen würde. Erste Frage an die Verkäuferin war aber, wie lange sich die Gurken halten würden. Denn wir waren ja noch nicht zu Hause. Zwei, drei Tage würden sie schon überleben, bekam ich zur Antwort. Außerdem bekam ich den Tipp, nicht die Kräuterbündel auf dem Markt einzukaufen, sondern fertige Einmachgurken-Mischungen aus dem Supermarkt zu kaufen. Das ginge schneller und schmecke besser. Gesagt, getan, ich packte die Gurken ein und freute mich auf mein Experiment zu Hause.
Die Vorbereitungen - Dank Supermarkt und Omas Hilfe zu selbstgemachten Einmachgurken
Drei Tage später war es dann soweit. Im Supermarkt hatte ich tatsächlich im Gewürzregal die fertige Mischung gefunden. Zuerst wunderte ich mich, wie teuer sie zu sein schien, bis ich bemerkte, dass ich mich in den Mengenangaben vertan hatte. Mit dem Päckchen konnte man einige Gläser füllen. Von meiner Oma organisierte ich mir drei große Einmachgläser und dann machte ich mich ans Werk. Der Sud wurde laut Packungsangaben gekocht und die Gurken säuberte ich unter fließendem Wasser. Dann stopfte ich sie ganz eng in die Gläser, stach sie dabei mit einer Gabel ein, damit der Sud später besser einziehen konnte.
Pink Cranberry Einmachgurken Sud
Den kochenden Sud aus Wasser, Essig, Zucker, der Gewürzmischung und ein paar anderen Zutaten gab ich über die Gurken und musste dann mit Erstaunen feststellen, dass er zu wenig war. Ich musste nacharbeiten. Jetzt hatte ich aber das Problem, dass ich den Essig bereits aufgebraucht hatte. Was tun? Ich opferte guten Cranberry-Essig für mein Experiment und setzte einen neuen Sud auf. Er schaute etwas Pink aus, aber roch sehr gut. Ab damit in die Gläser und Deckel drauf.
Experimentieren erwünscht - Kreieren Sie Ihren eigenen Geschmack
Nach circa vier Wochen öffnete ich das erste Glas. Die Gurken schmeckten lecker. Im Gegensatz zu den gekauften Gurken waren sie aber fad. Daher mein Tipp aus Erfahrung: Der Sud muss sehr kräftig sein. Wenn Sie denken, er sei überwürzt, ist er immer noch zu mild. Und einen weiteren Tipp habe ich noch: Probieren Sie zuvor verschiedene Geschmacksrichtungen bei den fertigen Gurken. Wenn Sie Ihren Liebling gefunden haben, schreiben Sie sich die Zutaten heraus. So können Sie Ihren eigenen Sud dann anpassen und verfeinern. Ich fand z.B. Senf-, Honig- oder Sweet Chilli Gurken extrem lecker.
Letzte Tipps und Tricks zur Sauren Gurke
Gurken einmachen ist also sehr einfach. Der Abwasch hat länger gedauert, als die Gläser zu füllen. Viel Arbeit ist es nicht, aber man hat etwas selbst gemacht und kann es recht lange aufheben. Mein drittes Glas habe ich ohne Probleme um die Weihnachtszeit geöffnet. Damit lagen ungefähr vier Monate zwischen Einmachen und Verzehr. Wozu ich meine Gurken esse? Ich mag sie z.B. auf Butterbrot, im Wurstsalat oder auf Flammkuchen. Und nun viel Spaß beim Nachmachen und guten Appetit!
VG Wort
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