Nun bin ich seit drei Monaten selbständig und arbeite hauptsächlich als Reisebloggerin bzw. –autorin. Da werde ich natürlich sehr oft gefragt, wie man damit Geld verdienen kann. Ich versuche mich hier mit einer Erklärung.
Affiliate Marketing - Erfahrungsaustausch auf Provisionsbasis
Wenn Sie meine Reiseberichte, Reisetipps oder Artikel im Reiselexikon lesen, wird Ihnen auffallen, dass in und zwischen den Zeilen immer wieder Werbung zu finden ist. Damit möchte ich Sie nicht nerven, es handelt sich dabei um eine meiner Einnahmequellen. Dahinter versteckt sich das sogenannte Affiliate Marketing. Wenn Sie auf diese Werbung klicken und etwas kaufen oder buchen, bekomme ich dafür eine kleine Provision. Dabei dreht es sich um kleine Beträge, aber ich setze auf den Leitspruch „Kleinvieh macht auch Mist“. Und ich will Ihnen auch nichts andrehen, die Anbieter habe ich alle bereits selbst getestet und berichte immer wieder von meinen Erfahrungen. Meine persönliche Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.
Bücher, eBooks und Co. in meinem Shop
Wie gesagt, beim Affiliate Marketing kann ich nur minimale Beträge als Einnahmen verbuchen. Daher muss ich mir andere Standbeine suchen, die sich rund um das Thema Reisen ranken und zu mir passen. Deshalb gibt es auf meinen Reiseblogs auch einen Shop. Darin finden Sie z.B. meine Bücher oder meine selbst gestalteten Kalender und Karten. Das sind alles Erinnerungen von meinen eigenen Reisen, die ich für Sie ansprechend aufbereitet habe. Durch die Verkäufe verdiene ich natürlich auch etwas Geld.
Reiseerinnerungen als Buch oder eBook für nachfolgende Generationen aufbereiten
Vor einigen Tagen habe ich damit angefangen, Reiseerinnerungen anderer Leute zu verewigen. Vielleicht kennen Sie das von sich selbst: Sie sind viel in der Welt herumgekommen und können Ihre Freunde mit Erzählungen darüber stundenlang fesseln. Oder Sie haben Ihre Erlebnisse sogar in einem Log- oder Reisetagebuch aufgezeichnet. Doch niemand hat etwas davon, weil die Erinnerungen in Ihrem Kopf oder im Regal schlummern. Da komme ich ins Spiel und übernehme z.B. die Gestaltung als Buch bzw. die Arbeit der Autorin. Ich finde es unglaublich spannend, was andere Reisende so erlebt habe, teilweise schon lange vor meiner eigenen Geburt.
Werbung, Werbebanner und Advertorials
Ähnlich dem Affiliate Marketing funktioniert auch das Thema Werbung. Wenn Firmen meine Blogs oder Newsletter als gute Werbeplattform anerkennen, platzieren sie z.B. Werbebanner gegen Bezahlung darauf. Oder wir verfassen gemeinsam einen Text, der zu meinen Blogthemen passt und über die Firma informiert. Das ist ein Advertorial. Für beide Möglichkeiten bekomme ich dann einen festen Betrag.
Zukunft mit anderen Medien, Produkttests und Sponsoring
Auf längere Sicht möchte ich aber nicht nur für meine Reiseblogs schreiben, sondern auch für Zeitschriften, Zeitungen, Verlage oder Onlineplattformen. Da ich aber erst recht kurz im Geschäft bin, arbeite ich da noch an den Kontakten. Das gilt ebenfalls für Produkttests oder Sponsoring. Firmen stellen mir ein Produkt zur Verfügung, das ich ausgiebig auf Herz und Nieren prüfe und dann darüber berichte. Oder sie unterstützen mich finanziell, damit ich z.B. eine Reise unternehmen kann und dann über das Hotel, die Destination oder die Fluggesellschaft schreibe.
Multivisions-Show - die Dia-Show von Morgen
In etwas fernerer Zukunft sehe ich auch noch Multivisions-Shows. Ich bin selbst ein großer Fan dieser Veranstaltungen, weil man sich damit so schön in die Reisedestinationen versetzen lassen kann. Mit Bildern, Videos und Erzählungen begleitet der Weitgereiste dann durch einen bunten Abend und lässt die Zuhörer an seinen Erlebnissen teilhaben. Ich fotografiere selbst leidenschaftlich gerne, daher wären die Vorstellungen eine schöne Ergänzung zur Verwertung meiner Aufnahmen.
Diverse Dienstleistungen: Übersetzen, Vorträge halten, Webseite oder Social-Media-Auftritt gestalten
Etwas artfremder, aber dennoch mit meinen Kenntnissen verbunden, sind Übersetzungen auf Englisch oder Spanisch. Hier und da helfe ich Bekannten oder auch Firmen gerne aus, wenn die Sprachbarriere gnadenlos zuschlägt. Gleiches gilt für das Gestalten von Webauftritten mit meinem Partner Jimdo, wo ich auch meine Reiseblogs angesiedelt habe. Viele Firmen haben nicht das Personal, um sich um eine eigene Webseite zu kümmern. Das übernehme ich dann. Gleiches gilt für Auftritte in verschiedenen Social Media Kanälen. Und wenn Menschen einen Lernbedarf zu diesen Themen haben, gebe ich auch Seminare an Volkshochschulen oder Universitäten.
Die Alternative: Work on remote - das Arbeiten von zu Hause
Es gibt natürlich auch Alternativen zum Reiseblogger Dasein. Manche Firmen bieten bereits die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Ich begrüße das sehr. Perfekt wird es dann, wenn man ortsunabhängig für eine Firma arbeiten kann und dennoch fest angestellt ist. Damit tun sich in Deutschland aber viele Unternehmen noch schwer. Dabei gibt es so viele Jobs, die man von überall ausüben könnte. Im Zeitalter von Skype, E-Mail und Co. ist die Verbindung jederzeit gegeben, als ob der Mitarbeiter persönlich anwesend wäre. Und selbst bei verschiedenen Zeitzonen findet sich immer eine Lösung.
Auch ein Online-Shop für spezielle Produkte stellt eine Alternative dar. Dabei müssen Sie aber beachten, dass Sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach von Dritten abhängig machen. Denn wer sollte sonst Lager und Versand übernehmen? Sie sind ja nicht vor Ort, wenn Sie in der Welt herumreisen. Sie könnten sich aber um alles andere kümmern.
Wie kann man überhaupt auf Reisen arbeiten?
Während einer Reise zu arbeiten, ist gar nicht so schwer, wie man es sich vielleicht vorstellt. Aber auch nicht ganz so einfach. Es gehören eine Menge Selbstdisziplin und Organisationstalent dazu. Natürlich wäre es manchmal schöner, am Strand zu liegen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Aber dann ruft eben der Laptop, man muss seine neu erlangten Kenntnisse zu einer Destination oder einer Sehenswürdigkeit ja festhalten. Was ich nicht sofort verewige, ist ein paar Stunden später schon wieder aus dem Sinn.
Augen und Ohren auf: Die ganze Welt bietet Potential zum Bloggen
Ein weiterer Aspekt ist, dass man während der Reise immer Augen und Ohren offen haben muss. Könnte ich diese Information irgendwie verwenden? Wäre jener Schnappschuss ein schöner Aufhänger für einen Artikel? Kann ich aus dieser Bilderserie vielleicht einen Kalender machen? Sollte ich mir diesen Geistesblitz für ein neues Buch notieren? Die Gedanken arbeiten permanent bei diesem Job und das ist manchmal ganz schön anstrengend. Aber es macht eben auch wahnsinnig viel Spaß! Ich gehe seitdem offener und aufmerksamer durch die Welt, auch wenn ich vorher schon sehr neugierig und wissbegierig war.
Kostenloses WLAN - der Traum eines jeden Reisebloggers
Ideale Voraussetzungen bieten sich natürlich, wenn in meiner Unterkunft, einer Einkaufspassage oder im Transportmittel kostenloses Internet zur Verfügung steht. Dann kann ich nämlich meinen kleinen elf Zoll Laptop oder mein Smartphone mit dem WLAN verbinden und gleich neue Artikel online in meine Blogs stellen. Leider findet man diese Bedingungen nicht immer vor, daher herrscht auf meinen Seiten hier und da auch mal ein paar Tage Funkstille.
Online im Internetcafé oder per Prepaid-Angebot
Wenn tagelang mal gar kein Internet verfügbar ist, schaffen nur noch Prepaid-Internet-Angebote Abhilfe. Zum Beispiel besitze ich für Spanien eine solche SIM-Karte, weil ich mich auch oft im Land aufhalte. Sobald ich dort bin, lade ich das Guthaben auf und kann dann für rund neun Euro im Monat surfen. Dazu benötigen Sie übrigens einen entsprechenden USB-Stick oder einen passenden Schlitz in Ihrem Tablet bzw. Laptop. Das Datenvolumen ist bei meinem Tarif auf ein Gigabyte begrenzt, aber das reicht mir locker für Recherchen, um Artikel hochzuladen oder Neuigkeiten in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Wenn Ihnen das zu teuer oder umständlich ist, können Sie auch auf Internetcafés zurückgreifen. Doch nach ein paar Sitzungen haben Sie die Prepaid-Variante preislich eingeholt. Denn 15 oder 30 Minuten kosten gerne mal 50 Cent bis einen Euro.
Das Smartphone als Kamera oder Mini-Computer
Und wenn der Laptop für die Arbeitsumgebung zu groß ist, habe ich immer noch mein Smartphone. Das bietet nicht ganz den gleichen Komfort. Denn ich kann Bilder nur schlecht bearbeiten oder meine Blogs nur schwer pflegen. Aber für den Notfall ist es eine echte Alternative. Und als kleine Ersatzkamera für Film- und Fotoaufnahmen ist es unschlagbar. Die Tage wurde ich sogar ganz offen gefragt: „Bei dem Job haben Sie doch sicherlich ein Smartphone, oder?“
Die Jagd nach dem freien WLAN
Dennoch haben sich die Zeiten sehr geändert und man findet immer häufiger kostenloses Internet bzw. freie WLAN-Verbindungen. Ob im Hotel, in privaten Unterkünften, auf Campingplätzen, in der Bahn, im Fernreisebus oder in Einkaufszentren: Die Menschheit wird immer mobiler. In den USA ist es fast selbstverständlich, in Europa ziehen die Länder langsam nach. Allerdings gilt es in Europa noch einige rechtliche Hürden zu nehmen.
Reiseblogger ist nicht Reiseblogger - und mein letzter Geheimtipp
Ich hoffe, ich konnte Ihnen vermitteln, wie vielfältig und facettenreich mein Beruf ist. Man darf die Bezeichnung nicht zu wortwörtlich nehmen. Es gibt viele Optionen zur Spezialisierung. Wenn Sie meine Arbeit unterstützen möchten, dann gibt es noch eine Methode, die bisher unerwähnt geblieben ist: Spenden. Schauen Sie mal rechts oben auf dieser Seite, da finden Sie einen Knopf mit der Aufschrift „Spenden“. Damit können Sie mir einen beliebigen Betrag zukommen lassen, auf dass ich immer genug Benzin im Tank habe, um Ihnen weiterhin von tollen Abenteuern berichten zu können.
Danke und gute Reise!
VG Wort
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EWEZ (Donnerstag, 03 September 2015 17:00)
Wow, da bist ja ganz schon unterwegs mit allem :) Ich hab mir die Werbung angeschaut, schau doch bitte auch mal bei mir :)