Aus dem Fernsehen kennen viele Menschen den St. Patrick’s Day in den USA: Grüne Gestalten und Paraden tragen zu den Feierlichkeiten bei. Aber was steckt eigentlich genau dahinter und lohnt sich eine Reise nach Nordamerika im März, um das Spektakel mitzumachen? Joy Valley war für Sie dabei.
Geschichte und Ursprung von St. Paddy Day
Der St. Patrick’s Day ist eigentlich ein irischer Nationalfeiertag, der in den USA aber fast intensiver gefeiert wird. In Irland lässt man es eher ruhig angehen und feiert im Kreis der Familie. Er geht auf den irischen Bischof Patrick zurück, der als erster Missionar in Irland gewertet wird. Sein Geburtstag liegt irgendwo im Jahr 382 und er starb am 17. März 461.
Von der katholischen Kirche wird Patrick als Heiliger verehrt und ist der Schutzpatron Irlands. Da der 17. März immer in der Fastenzeit liegt, erlaubt man den Iren eine kurze Fastenpause. Mittlerweile wird der Tag aber weltweit gefeiert, da viele Iren zwischen 1845-1851 während Hungersnot und Kartoffelpest ausgewandert sind und andere Volksgruppen auch Gefallen an den Feierlichkeiten gefunden haben. Große Paraden ziehen dann durch die Städte. Die bekanntesten findet man in New York, Boston, New Orleans, Chicago, San Francisco, Philadelphia und Savannah. Dort ist der Anteil irischer Immigranten am höchsten, wobei die Iren sowieso die größte Nationalitätengruppe in den USA stellen. 1843 fand die erste Parade in Chicago statt.
Am St. Patrick’s Day sehen alle Grün. Das geht von der Kleidung über gefärbtes Bier bzw. Guinness bis zu eingefärbten Flüssen in Chicago. Rote Haare sind natürlich auch sehr beliebt, ob natürlich oder mit etwas Hilfe.
Ganz selten muss der St. Patrick’s Day verschoben werden. Das hängt dann an der Karwoche, weil beide Termine zusammenfallen. Die Karwoche hat Vorrang. 1940 und 2008 war das z.B. der Fall, erst 2160 wird es wieder vorkommen.
Joy Valley auf der St. Patrick's Day Parade in Raleigh, NC
Der St. Patrick’s Day wurde mittlerweile auch von der Tourismusbranche entdeckt und wird dementsprechend als Ereignis beworben. Dagegen stehen einige kritische Stimmen, die zur Mäßigung und Besinnung aufrufen. Allein 19 Mio. Iren in Nordamerika mit großer Macht und Wirtschaftskraft behalten aber das Zepter in der Hand. Irland schaut etwas neidisch auf den Erfolg in den USA und überlegt, ob man im eigenen Land vielleicht ähnliche Feierlichkeiten aufziehen sollte.
Mein Besuch der Parade in Raleigh, NC 2012 erfolgte allerdings ungeplant und eher durch Zufall. Ich war damals geschäftlich in den USA (noch nicht als Reisebloggerin) und hatte das Wochenende zur freien Verfügung. Um die Umgebung etwas erkunden zu können, informierte ich mich an der Rezeption meines Hotels nach Insidertipps. So bekam ich die Empfehlung zur Parade. In dieser Gegend hätte ich eine solche Veranstaltung niemals vermutet. Einen gewaltigen Vorteil gab es allerdings: So weit im „Süden“ war herrlichstes Wetter und ich konnte die Feierlichkeiten ohne Frieren genießen. Im März ist das ja noch keine Selbstverständlichkeit.
Jedenfalls fuhr ich mit meinem Mietwagen in die Stadt, parkte nahe dem Capitol und fragte mich dann bei den Passanten durch, wo man als Besucher von Deutschland den besten Eindruck von der Parade bekäme. Einstimmig schickten mich alle erstmal in den Park, um die ganzen Verkaufsstände zu erkunden. Dort würde ich auch den „Geist“ des St. Patrick’s Day am meisten spüren. Ich muss zugeben, man wurde schon angesteckt von den vielen grünen Menschen.
Erst zum Beginn der Parade kehrte ich auf die Hauptstraße zwischen die Häuserschluchten zurück. Wobei sich die Wolkenkratzer in Raleigh noch in Grenzen halten. Ich suchte mir ein nettes Plätzchen am Straßenrand und ließ die Teilnehmer an mir vorüberziehen. Es machte wirklich sehr viel Spaß und war abwechslungsreich. Unzählig viele Gruppen gestalteten den Umzug mit Tanzeinlagen, Musikbands und Autokorsos. Natürlich drehte sich alles um die Farbe Grün. Hier ein paar Eindrücke, festgehalten auf Bild.
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Ich fand den St. Patrick’s Day in Raleigh wirklich erlebenswert und würde ihn jederzeit weiterempfehlen. Man kann sich nur vorstellen, wie groß und pompös es dann in den oben genannten
Metropolen zugeht. Auch dort werde ich eines Tages sicherlich die Parade besuchen und an den Feierlichkeiten teilnehmen. Mich hat der Feiertag in seinen Bann gezogen. Daher schaue ich heute auch sehr gerne die Fernsehberichte darüber oder stöbere ich den Videos im Internet. Meins finden Sie dort auch.
Allgemeine Tipps zur Planung, Anreise, dem Besuch usw.
Wenn Sie eine Parade zum St. Patrick’s Day besuchen möchten, informieren Sie sich am besten einige Tage zuvor auf den Internetseiten der jeweiligen Stadt. Es könnte nämlich sein, dass die Party nicht am 17. März steigt, sondern um einen oder zwei Tag hin oder her verschoben wird. Es feiert sich natürlich wesentlich besser, wenn man am nächsten Tag ausschlafen kann. Ist der 17. März also nicht an einem Freitag oder Samstag, könnte die Parade auf diese beiden Tage verlegt werden.
Reisen Sie am besten frühzeitig am Tag der Parade an, wenn Sie nicht gerade in einem Hotel vor Ort logieren. Diese sind allerdings schnell ausgebucht bzw. erhöhen die Preise drastisch zum großen Spektakel. Da die Städte aber immer sehr voll werden, sollten Sie sich schon mal ein Plätzchen am Morgen suchen. Wenn Sie mobil eingeschränkt sind, bietet sich eine Parkmöglichkeit nahe der Parade an. Informationen dazu finden Sie meistens auch auf den Internetseiten der jeweiligen Stadt. Wenn Sie allerdings noch gut zu Fuß sind, würde ich Ihnen eine Parkmöglichkeit ein paar Blocks entfernt empfehlen. Das hat einen einfachen Grund: Nach der Parade wollen alle wieder nach Hause und die Ausfahrten und Straßen verstopfen innerhalb weniger Minuten. Parken Sie etwas außerhalb, kommen Sie ohne größere Probleme weg. Nach der Thanksgiving Parade in Louisville, KY, steckten wir fast eine Stunde im Parkhaus fest.
Bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sind Sie natürlich außen vor. Dann wird es aber schwierig mit dem Mitbringen von wichtigen Parade-Utensilien. Eingefleischte Paraden-Besucher verfügen nämlich über ihren eigenen Klappstuhl und/oder Picknickkorb. Eine Parade kann lange dauern, die hier beschriebene ging über 1,5 Stunden. Dabei gilt sie noch als kleine Ausgabe. Daher ist eine Versorgung mit kleinen Snacks und einigen Getränken nicht uninteressant. Sie können sich natürlich auch an den Verkaufsständen versorgen, aber wundern Sie sich dann nicht über teilweise gesalzene Preise. Vor allem das grüne Bier kann ordentlich zu Buche schlagen.
Und nun gute Reise und viel Vergnügen beim St. Patrick’s Day! Schreiben Sie mir doch mal, wie Sie ihn erlebt haben. Danke!
VG Wort
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