Mit ihren einzigartigen Felsformationen, unterirdischen Städten und Feenkaminen ist Kappadokien eine der bizarrsten Landschaften der Welt. Begleiten Sie mich mit meiner Sport-Freundin auf der
spannenden Reise durch die faszinierende Welt der Tuffsteine. Wir waren vorher nie zusammen verreist und ließen unsere Männer einfach zu Hause. Den Text können Sie auch unter Berge & Meer nachlesen.
3. Tag: Göreme
Hallo liebe Türkei-Fans,
ein langer Tag geht zu Ende, aber er war wirklich voll von neuen Eindrücken. Um 4.10 Uhr klingelte bereits der Wecker bzw. der Weckruf vom Hotel, denn es sollte zu einer Heißluftballonfahrt gehen. 40 Minuten später wurden wir mit einem kleineren Bus abgeholt und zur Zentrale des Anbieters gebracht. Dort gab es während der Wartezeit bis zur Startfreigabe Kekse und Tee oder Kaffee. Ein brasilianisches Paar gesellte sich noch zu uns und fieberte der grünen Flagge genauso entgegen wie wir.
Bald konnten wir einen schönen Sonnenaufgang anschauen. Leider erhielten wir aber um 6.30 Uhr die Nachricht vom Anbieter, dass der Start abgesagt werden muss, die rote Flagge war wegen zu starken Winden in den oberen Luftschichten gehisst worden. Etwas enttäuscht wurden wir wieder zum Hotel gebracht, aber natürlich geht Sicherheit vor. Die Ankunftszeit passte genau für ein Frühstück und ein anschließendes Nickerchen, bevor um 9.30 Uhr zur Abfahrt geblasen wurde.
Güner erzählte im Bus wieder interessante Fakten zu Kappadokien und den dazugehörigen Städten. Dann ließ uns Ertan, unser Busfahrer, an der Straße raus und wir begannen eine zweistündige Wanderung u.a. durch das Rote Tal. Die Formationen waren beeindruckend, die Kamera wollte gar nicht mehr stillstehen. Zudem war ich hin und weg von der unglaublichen Stille in dieser Gegend. Man hörte sogar den Flügelschlag der Tauben, die in ihre Taubenschläge flogen. Besonders schön fand ich, dass Güner kein Problem damit hatte, wenn sich die Gruppe wie eine Ziehharmonika auseinanderzog, weil einige Fotobegeisterte einfach etwas länger brauchten, darunter auch ich. Er wartete einfach immer wieder, bis sich alle versammelt hatten, berichtete Wissenswertes und dann ging es wieder ein Stück weiter.
So gestaltete sich die Wanderung sehr entspannt und faszinierend. Eine kleine Kostprobe von Granatapfel war eine gelungene Erfrischung zwischendurch. Nach 2,5 Stunden kamen wir dann in Çavuşin an, wo eine kurze Pause mit Apfeltee in einer Höhlenwohnung auf uns wartete. Nach einem kleinen Spaziergang durch das Örtchen ging es mit dem Bus weiter zum Mittagessen in Göreme. 45 Minuten reichten den Nicht-Essern aus, um die Stadt zu erkunden und sich etwas zu erholen, für die Esser gab es Kebap im Töpfchen.
Um 14.15 Uhr brachte uns der Bus die letzten Meter zum Freilichtmuseum. Güner schickte uns durch die Eingangsbarrieren und versammelte die Gruppe auf einem Platz. Er erklärte uns die wichtigsten Kirchen auf dem Gelände und was darin zu sehen sei. Denn eine Regelung erlaubte ihm keine Führung in den einzelnen „Kammern“, wir mussten also selbst auf Erkundungstour gehen. Nach einem Gruppenfoto bekamen wir dafür gute 60 Minuten Zeit, was vollkommen ausreichend war. Fotografieren war hier wieder nicht erlaubt, aber vor den Toren des Museums kann man Postkarten mit den Motiven kaufen, z.B. 14 Stück für einen Euro.
Eine kleine Warnung möchte ich an dieser Stelle anbringen: Wenn man zum Abschluss die Treppen zum Busparkplatz runterläuft, sollte man sich nicht von den Kamelbetreuern auf die Tiere zerren lassen. Denn natürlich soll man nur schauen und nicht kaufen und alles ist nur ein großer Spaß. Sitzt man dann auf einem Kamel, wird dieses sofort zum Stehen gebracht und kurz über den Platz geführt. Dabei werden Fotos gemacht. Steigt man dann wieder ab, werden 20 Euro für den Ritt und die Fotos verlangt. Die Diskussionen können dann wirklich anstrengend werden. Ich berichte aus eigener, leidvoller Erfahrung, wenn man also nicht will, sollte man sich gleich am Anfang wehren und nicht nur „Nein“ sagen.
Nach dem Freiluftprogramm fuhren wir dann zu einem Derwisch-Haus. Die Zeremonie dort war im Mittagessen-Paket enthalten, wir durften aber noch individuell und kurzfristig nachbuchen. Alle Nicht-Interessierten nahmen den zweiten Bus zurück zum Hotel und hatten so etwas Zeit zur freien Verfügung.
Um 16.30 Uhr ging es mit dem Ritual los, Zuschauen ist mit der Sitzordnung sehr gut möglich und geregelt. Güner bat uns noch, dabei keine Fotos zu machen und danach nicht zu klatschen. Die Derwische würden dann nochmal kurz erscheinen und für Aufnahmen erneut ihren Wirbeltanz aufführen. Die Zeremonie an sich war wirklich sehr interessant und auch real. Es handelt sich dabei nicht um ein Schauspiel für Touristen.
Die Derwische wollen damit ihre Religion interessierten Menschen näherbringen. Allerdings machten die leise Musik und die Drehbewegungen der Derwische sehr müde. Das ist nicht böse gemeint oder mit Langeweile gleichzusetzen. Es ist einfach die Stimmung im Raum.
Nach einer Stunde gab es zum Abschied noch einen kleinen Becher Tee, dann waren wir auch schon wieder auf dem Weg ins Hotel. Güner veranlasste ein Ständchen zu meinem Geburtstag, danach sang er nochmal auf Türkisch. Darüber freute ich mich sehr. Er toppte es aber nochmal beim Abendessen, als plötzlich die Kellner hinter mir auftauchten und eine kleine Torte mit Kerzen präsentierten. Den Kuchen gab es dann für alle Mitreisenden und für Güner gab es zwei dicke Dankeschön-Bussis von mir. Erneut sangen alle ein Ständchen und gratulierten mir.
Erschöpft von den vielen neuen Eindrücken, der frischen Luft und mit etwas Farbe im Gesicht von der Sonne zogen wir uns bald auf das Zimmer zurück und durchstöberten nochmal die Bilder des Tages auf der Kamera. Es war schon faszinierend, wie schnell und facettenreich die Landschaft sich hier ändert. Eben noch in einer Ebene, dann in einer Mondlandschaft und plötzlich steht man vor den berühmten Feenkaminen. Das Farbenspiel tut dann noch sein Übriges, von Sonnenschein bis Bewölkung werden die unterschiedlichsten Nuancen herausgekitzelt.
Çok güzel, Kapadokya - sehr schön, Kappadokien!
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rici (Sonntag, 17 Mai 2015 19:00)
Kappadokien- Das besondere Urlaubsziel
Vor mehreren Millionen von Jahren gab es eine Erosion, die eine umwerfende Ortschaft hat entstehen lassen. Kappadokien wird ebendiese mittlerweile genannt und hat mehrere Provinzen zu bieten. Die Provinzen heißen Nevsehir, Aksaray, Kirsehir, Nigde wie noch Kayseri. Den Touristen allgemein bekannt ist vor allem der Ort Göreme, denn hier gibt es Felsformationen, die einfach wunderbar anzusehen sind. Die aus Tuffsteinfelsen gehauenen Höhlen- und Felsenkirchen muss man schlichtweg gesehen haben. Sie wurden sogar im Jahre 1985 zum Weltkulturerbe ernannt, logischerweise von der UNESCO. Es ist keineswegs überraschend, dass Göreme das Herzstück von Kappadokien ist.
Kappadokien wird auch gern als Stadt der Pferde betitelt, da die Touristen auf dem Rücken der Tiere Göreme auskundschaften können. Demgegenüber auch, weil Kappadokien übersetzt in der Tat Land der schönen Pferde heißt. Da gibt es eine Menge zu sehen, so die unterirdischen Städte Derinkuyu und Kaymakli, die bis zu 10 Etagen in die Tiefe gehen. Jene wurden in den 60er Jahren von Archäologen gefunden.
Wer Naturwunder mag, muss Kappadokien besuchen. Die bizarren Felsformen werden begeistern können, ebenso wie die eingehauenen Höhlen und Wohnungen oder Kirchen wie noch Klöster. Die Töpferstadt Avanos wird die Reisenden ebenso begeistern wie auch die Stadt Ürgüp.
Bevor man den Urlaub bucht, kann man sich mit Freude über andere türkische Urlaubsziele auf www.nevsehir-kappadokien.de informieren. Auf diese Weise weiß man, wo exakt der Urlaub unvergesslich werden wird.