Das Nordkap - Die Top 5, warum ein Besuch dort Sinn macht

Im August und September 2014 fuhr ich mit meinem Roller „Reina“ ans Nordkap. 10.450 km in sechs Wochen brachten unbeschreibliche Eindrücke aus ganz Skandinavien mit sich. Auf der Fähre im Geirangerfjord wurde ich nach dem Sinn eines Besuchs am Nordkap gefragt. Hier meine Antwort:

Die Sinnfrage

Das Nordkap ist nicht der nördlichste Punkt Europas. Sowohl auf dem Festland als auch auf den Inseln gibt es nördlichere Punkte. Wie Amerika wurde es auch nur „zufällig“ 1553 entdeckt. Und trotzdem kommen jedes Jahr zig Tausend Besucher hierher. Wieso?

Mitternachtssonne, völlige Dunkelheit und Nordlichter

Drei Aspekte machen das Nordkap zu einem beliebten touristischen Reiseziel: die Mitternachtssonne, die völlige Dunkelheit und die Polarlichter. Alle drei Besonderheiten sind der geografischen Lage zu verdanken. 2.100 km vom Nordpol und 514 km vom Polarkreis entfernt, findet man hier ideale Bedingungen für „kleine Naturwunder“.

Im Sommer sieht man am Ende des Nordkapptunnelen (6.875 m lang, bis zu 212 m tief) immer Licht, denn 2,5 Monate geht die Sonne nicht unter. Im Winter würde man sich das Licht am Ende des Tunnels wünschen, denn dann bleibt es ebenfalls 2,5 Monate dunkel. Ich habe beide Phänomene knapp verpasst, erlebte aber dennoch sehr helle Nächte, die einem den Schlaf rauben konnten. Den Atem rauben konnten mir hingegen die Polarlichter, wobei ich diese in Island bestaunen durfte.

Eine schöne Live-Webcam für das Nordkap gibt es hier.

Zu Fuß, per Auto, Bus, Wohnmobil, Schiff, Fahrrad, Roller, Motorrad, Skateboard, Inline-Skates, Langlauf-Skier – jedes Transportmittel führt zum Nordkap

Um diese Naturschauspiele bewundern zu können, ist den Reisenden jedes Verkehrsmittel recht. Auf meiner Reise habe ich alle oben genannten Fortbewegungsmittel auf dem Weg dorthin gesehen. Die Aufenthaltsdauer ist dementsprechend unterschiedlich. Ich blieb einige Stunden, andere sprangen kurz aus dem Bus, wieder andere nächtigten im Reisemobil oder in einem Zelt. Nachdem man den happigen Eintrittspreis von 255 NOK gezahlt hat, darf man sich 48 Stunden auf dem Plateau aufhalten.

Die Straße zum Nordkap wurde 1956 gebaut, seitdem hat sich nicht viel verändert. Daher gibt es einige Engstellen, steile Abhänge und kurvige Abschnitte. Seien Sie also vorsichtig!

Beeindruckende Aussicht

Ca. 300 m ragt das Schieferplateau des Nordkaps aus dem Eismeer. Vom Parkplatz aus hat man einen wunderbaren Blick darauf. Gekrönt wird der Fels von der Nordkaphalle (seit 1958) und der Weltkugel (seit 1978). Die Plastik vereint allerdings die meisten Besucher auf sich. Offiziell darf sich dort weder ein Fahrzeug aufhalten, noch darf der Globus bestiegen werden. Während meinem Aufenthalt hielten sich die Touristen an keine der Vorschriften. Die Nordkaphalle bietet unterstützend einen Panoramafilm, eine Ausstellung zur Geschichte, einen thailändischen Schrein und natürlich einen Souvenirladen.

Natur erleben - Naturerlebnis

Egal wie Sie anreisen, mit ziemlicher Sicherheit werden Ihnen Rentiere begegnen. Mir liefen sie zumindest mehrmals direkt vor den Roller. Schauen und hören Sie auch mal hinauf in die Klippen: Riesige Schwärme von Möwen bevölkern die Felsen und machen einen heiden Lärm. Und wenn Sie Zeit für eine Vogelsafari haben, wünsche ich Ihnen ganz viel Glück beim Erspähen von Papageientauchern. Ich habe es leider nicht geschafft, aber es steht noch auf meiner To-Do-Liste für weitere Reisen. Diese Vögel finde ich einfach putzig und sie passen vom Aussehen her irgendwie gar nicht in die Gegend.

Aber auch landschaftlich hat die Region um das Nordkap viel zu bieten. Schroffe Küsten, das unendliche Eismeer, baumlose Ebenen, Fjorde, kleine Fischerdörfer und extreme Jahreszeiten formen eine mystische Landschaft. Schon die Anreise ist ein Augenschmaus. Und apropos Jahreszeiten: Das Wetter schlägt zu jeder Jahreszeit schnell um. Ich hatte unglaubliches Glück, dass ich diesen Ort bei blauem Himmel, Sonnenschein und ohne Menschenmassen besuchen durfte. Meine Tante und mein Onkel waren zufällig wenige Wochen zuvor dort und auf den Bildern steht meine Tante mit Wetterjacke in einer Menschenmenge.

Faszination

Und apropos mystisch: Für mich hat dieser Ort etwas faszinierendes, etwas magisches, etwas unbeschreibliches. Mir kullerten die Tränen über die Wangen, als ich mein Ziel damals erreicht hatte. Na gut, meine Anreise war auch extrem. Aber ich fühlte mich dort stark und frei, die Stille war unglaublich entspannend. Meine Großeltern waren seit den 70er Jahren mehrmals mit dem Reisemobil am Nordkap und sie schätzen dieses Fleckchen Erde ganz ähnlich ein.

Zusammenfassend kann ich also nur sagen: Ja!!! Meiner Meinung nach macht der Besuch des Nordkaps durchaus Sinn! Und wenn Sie mehr über meine Reise erfahren wollen, melden Sie sich am besten zu meinem Newsletter an. Ich werde Ihnen dann mitteilen, wenn das Buch erscheint.

 

Waren Sie auch schon am Nordkap? War es für Sie sinnvoll oder unsinnig? Ich freue mich über Ihren Kommentar!

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